- Was ist ein Selbstbehalt?
- Welche verschiedenen Arten von Selbstbehalt gibt es?
- Sind Selbstbehalt und Selbstbeteiligung das Gleiche?
- Wann lohnt sich ein Selbstbehalt?
Selbstbehalt: Definition und Wissenswertes auf einen Blick
Selbstbehalt: Das Wichtigste in Kürze
- Der Selbstbehalt ist der im Versicherungsvertrag festgelegte Betrag, den der Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst zahlt.
- Er kann als fester Betrag oder als Prozentsatz der Schadenssumme definiert sein.
- Der Selbstbehalt stärkt die Eigenverantwortung und kann zu niedrigeren Versicherungsprämien führen.
- Die Höhe des Selbstbehalts sollte an die persönliche finanzielle Situation und Risikobereitschaft angepasst werden.
Selbstbehalt: Was ist das?
Ein Selbstbehalt ist der finanzielle Anteil, für den Sie als Versicherter im Schadenfall selbst aufkommen. Klassische Versicherungen mit Selbstbehalt sind zum Beispiel private Krankenversicherungen, Kfz-Versicherungen sowie Berufshaftpflicht- oder Betriebshaftpflichtversicherungen.
Selbstbehalt, auch Selbstbeteiligung oder Eigenanteil genannt, wird in der Regel pro Schadenfall abgezogen. Tritt ein Versicherungsfall ein, kommt die Versicherung für die Kosten auf, die über den Selbstbehalt hinausgehen (bis zur Versicherungssumme).
Welche Arten von Selbstbehalt gibt es?
In punkto Selbstbehalt wird unterschieden zwischen
- einem absoluten/fixen Selbstbehalt, das ist eine gewisse Summe je Schadenfall,
- einem prozentualen Selbstbehalt – einem gewissen Prozentsatz je Schadenfall
- und einem zeitlichen Selbstbehalt. Beispielsweise gilt bei einer Cyber-Betriebsunterbrechung ein zeitlicher Selbstbehalt vo nmindestens 12 Stunden je Versicherungsfall.
Die beiden Regelungen lassen sich auch miteinander kombinieren. Absolute/fixe Selbstbehalte haben den Vorteil, dass Sie besser planen können.
Sind Selbstbehalt, Selbstbeteiligung und Mindestschadenssumme dasselbe?
Selbstbehalt, Selbstbeteiligung und Mindestschadenssumme sind Begriffe, die oft im Zusammenhang mit Versicherungen verwendet werden, aber sie sind nicht dasselbe. Der Selbstbehalt, auch als Eigenanteil bekannt, ist der Betrag, den ein Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst tragen muss, bevor die Versicherung einspringt. Die Selbstbeteiligung ist im Prinzip dasselbe wie der Selbstbehalt, es handelt sich lediglich um eine andere Bezeichnung für denselben Sachverhalt. Die Mindestschadenssumme hingegen bezieht sich auf den kleinsten Betrag, ab dem die Versicherung einen Schaden reguliert. Schäden, die unterhalb dieser Grenze liegen, werden von der Versicherung nicht übernommen.
Während der Selbstbehalt und die Selbstbeteiligung also eine Kostenbeteiligung des Versicherten darstellen, legt die Mindestschadenssumme eine Schwelle fest, ab der Versicherungsschutz überhaupt greift.
Gut zu wissen: Wieso lohnt sich eine Selbstbeteiligung?
Wählen Sie Ihre Selbstbeteiligung höher, können Sie mitunter einen geringeren Versicherungsbeitrag erwirken. Denn für den Versicherer ist eine Selbstbeteiligung vorteilhaft, da dieser sich nicht um Kleinschäden kümmert und die Bearbeitungskosten dafür wegfallen. Versicherungsnehmer, die selbst für entstandene Schäden aufkommen müssen, verhalten sich in der Regel vorsichtiger und tragen dadurch oft zur Verringerung des Schadenrisikos bei. Allerdings sollte man sich der finanziellen Verantwortung bewusst sein, die ein Selbstbehalt mit sich bringt, da man die anfallenden Kosten bis zur Höhe des Selbstbehalts selbst tragen muss.
Wie hoch Ihr Selbstbehalt ist, lesen Sie in Ihrer Versicherungspolice.
Wann lohnt sich ein Selbstbehalt?
Ob sich eine Selbstbeteiligung lohnt, hängt von der individuellen Situation ab. Als Entscheidungshilfe können Sie sich folgende Frage stellen: Sind Sie in der Lage, im Schadensfall einen größeren Betrag selbst zu übernehmen?
- Ja: Es könnte sich eine hohe Selbstbeteiligung für Sie lohnen. In diesem Fall würden die jährlichen Versicherungskosten sinken.
- Nein: Es könnte es sinnvoller sein, eine niedrigere Selbstbeteiligung zu wählen. Dies würde zwar die monatlichen Beiträge erhöhen, könnte aber auch zu einer finanziellen Entlastung im Schadenfall beitragen. Andernfalls könnte der Selbstbehalt für Ihre Situation möglicherweise nicht geeignet sein.
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Autor: Thomas Gierszewski, Claims Underwriter Commercial Lines
arbeitet seit 19 Jahren bei Hiscox als Claims Underwriter Commercial Lines. Er ist zuständig für die Schadenbearbeitung in den Bereichen Vermögensschadenhaftpflicht und Betriebshaftpflicht und hier spezialisiert auf die Branchen IT, Marketing, Beratung und Dienstleistung u.v.m.
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