Oldtimer-Restauration: So erstrahlt Ihr Klassiker in neuem Glanz!

22.08.2024 von Rainer Peukert

Die Restauration eines Oldtimers ist weit mehr als nur ein technisches Unterfangen – es ist eine Reise in die Vergangenheit, die die Geschichte und den Charakter eines Fahrzeugs wieder zum Leben erweckt. Doch was macht eine gute Oldtimer-Restauration aus und woran erkennt man sie? In diesem umfassenden Leitfaden beleuchten wir alle entscheidenden Aspekte, die bei der Restauration eines Oldtimers beachtet werden müssen. Von der Vorbereitung über die Instandsetzung einzelner Komponenten bis hin zu den Kosten und der Entscheidung, ob man selbst Hand anlegen sollte oder eine Werkstatt beauftragt – hier finden Sie alle wichtigen Informationen.

Mann mit Schutzbrile, Cap und kariertem Hemd kniet vor einem rotem Oldtimer und restauriert die Tür des Fahrzeugs

Was muss bei einer Oldtimer-Restauration beachtet werden?

Bei der Oldtimer-Restauration gibt es zahlreiche Aspekte, die sorgfältig berücksichtigt werden müssen, um den historischen Wert und die Authentizität des Fahrzeugs zu bewahren. Ich erinnere mich an die erste Bestandsaufnahme meines Jaguar E-Type. Es war wie eine Schatzsuche, bei der jeder Fund eine neue Geschichte erzählte. Zunächst sollte eine gründliche Bestandsaufnahme des Zustands erfolgen, um den Umfang der notwendigen Arbeiten festzulegen. Dabei unterscheidet man zwischen einer Teilrestauration und einer Komplettrestauration. Eine Teilrestauration konzentriert sich auf spezifische Bereiche des Fahrzeugs, während eine Komplettrestauration die vollständige Demontage und Überarbeitung aller Komponenten umfasst.

Originalgetreue Ersatzteile sind von entscheidender Bedeutung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich stundenlang auf Oldtimer-Märkten nach dem perfekten originalen Türgriff für meinen Jaguar E-Type gesucht habe. Fachliche Expertise ist unerlässlich, weshalb es ratsam ist, sich an spezialisierte Werkstätten und Restauratoren zu wenden. Zudem spielt die Dokumentation des gesamten Restaurationsprozesses eine wichtige Rolle, nicht nur für zukünftige Wertgutachten, sondern auch um die Historie des Fahrzeugs lückenlos nachvollziehen zu können. Letztlich sollte auch die langfristige Pflege und Wartung des Oldtimers bedacht werden, um den restaurierten Zustand dauerhaft zu erhalten und zukünftigen Wertverlust zu verhindern.

 

Fahrwerk

Das Fahrwerk bildet das Rückgrat eines jeden Fahrzeugs und ist essenziell für die Fahrsicherheit und den Komfort. Als ich das Fahrwerk meines Jaguar E-Type überholte, war ich erstaunt, wie sehr sich das Fahrgefühl verbesserte – es war, als ob das Auto eine zweite Jugend erlebte. Bei der Restauration eines Oldtimers sollte das Fahrwerk gründlich inspiziert werden, da es ausschlaggebend für das spätere Fahrgefühl und ein sicheres Fahrerlebnis ist, selbst bei wenigen gefahrenen Kilometern im Jahr.
Zu den notwendigen Maßnahmen gehört die Überprüfung und der Austausch von Stoßdämpfern, Federn, Querlenkern und Lagern. Ältere Fahrzeuge zeigen häufig Verschleißerscheinungen in Gummiteilen, die durch neue Komponenten ersetzt werden sollten. Eine präzise Achsvermessung und das Einstellen der Spur sind ebenfalls notwendig, um optimale Fahreigenschaften zu gewährleisten und die Achsgeometrie wieder in Einklang zu bringen. Ob Sie Ihr Fahrzeug nur für eine entspannte Wochenendeausfahrt nutzen oder sportliche Ausfahrten bis hin zum Renneinsatz planen – fachkundige Oldtimer-Restauratoren können das Fahrwerk Ihres Liebhaberstücks auf Ihre spezifischen Anforderungen abstimmen.
Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die fachgerechte Durchführung von Reparaturen und Schweißarbeiten am Fahrwerk gelegt werden. Ihr Oldtimer-Spezialist sollte sich mit den unterschiedlichen Schweißarten für das jeweilige Material auskennen und dabei saubere Schweißnähte produzieren.

 

Motor und Getriebe

Der Motor ist das Herzstück Ihres Oldtimers und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich den Motor meines Jaguar E-Type wieder zum Laufen brachte. Der Klang war Musik in meinen Ohren. Eine detaillierte Inspektion umfasst das 

  • Zerlegen des Motors,
  • Reinigen,
  • Messen und 
  • Ersetzen von Verschleißteilen wie Kolben, Zylinderkopfdichtungen, Ventilen und Lagern.

Oft wird der Motor nur äußerlich gesäubert oder lackiert, was bis zu einer gewissen Laufleistung und bei einem Motor ohne offensichtliche Defekte auch in Ordnung sein kann. Allerdings sollte bei einer Spitzenrestauration eine Totalzerlegung mit anschließender Überholung sämtlicher Nebenaggregate selbstverständlich sein.
Dabei ist es essentiell, das Spiel der Kolben und die Kompression zu überprüfen, den Zylinderblock gegebenenfalls zu honen, den Vergaser vollständig zu zerlegen und das Gasgestänge korrekt einzustellen. Ein Motor hat rund zu laufen und sauber zu beschleunigen. Schlechtes Startverhalten oder andere Probleme sind nicht zu tolerieren und weisen meist auf eine schlechte Restauration oder Unwissenheit des Werkstattmeisters hin. Das spätere Einstellen des Motors ist ebenso wichtig, um optimale Leistung und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.


Auch der Zustand des Getriebes sollte gründlich geprüft werden. Dies umfasst das Überprüfen der Synchronringe, Lager und Dichtungen. Ein sauber schaltendes Getriebe ist unerlässlich; sollte dies nicht der Fall sein, ist eine Komplettüberholung notwendig, um eine zuverlässige Funktion sicherzustellen. Das Getriebe muss demnach auseinandergebaut und nach den Ursachen für eventuelle Probleme gesucht werden.
Allgemein gilt: Beim Fahrzeugantrieb bzw. -antriebsstrang darf nichts klappern, schlagen oder schleifen – auch wenn hier oft die Begründung kommt, dass es sich um ein „altes“ Fahrzeug handelt.

 

Bremsanlage

Die Bremsanlage ist ein sicherheitsrelevantes System und muss einwandfrei funktionieren. Ich habe einmal die Bremsanlage meines Jaguar E-Type restauriert und war erstaunt, wie viel sicherer sich das Fahrzeug danach anfühlte. Eine gründliche Überprüfung umfasst das Inspektieren und Ersetzen von Bremsbelägen, Bremsscheiben oder Trommeln, Bremsleitungen und Bremsflüssigkeit. Besonders bei Oldtimern ist zu beachten, dass viele ältere Fahrzeuge über Einkreissysteme verfügen. Ein Umbau auf ein Zweikreissystem oder die Nachrüstung von Scheibenbremsen kann zwar durchgeführt werden, ist jedoch in den meisten Fällen nicht zwingend erforderlich.
Trommelbremsen neigen laut Volksmund zum „Ziehen“, also dem ungleichen Abbremsen einer Seite. Dieses Problem tritt jedoch meist nur dann auf, wenn etwas im Bremssystem oder an der Trommelbremse nicht stimmt. Ursachen für das „Ziehen“ können eine falsche Einstellung, Luft im System oder undichte Radbremszylinder sein. Ein überholtes Bremssystem sollte gerade abbremsen, egal ob es sich um Scheiben- oder Trommelbremsen handelt.
Auch die Bremszylinder und -sättel sollten auf Dichtheit und Funktion geprüft werden. Eine fachgerechte Entlüftung des Bremssystems ist ebenfalls unerlässlich, um eine optimale Bremsleistung sicherzustellen.
Ein häufiger Fehler bei Restaurationen ist das unsachgemäße Verlegen von Bremsleitungen. Falsche Materialien, schlecht gebördelte Enden sowie Schleifpunkte können nach einiger Zeit zu Undichtigkeiten im System führen. Daher ist es wichtig, dass Bremsleitungen korrekt verlegt und die richtigen Materialien verwendet werden.

 

Karosserie und Lackierung

Die Karosserie ist das äußere Erscheinungsbild Ihres Oldtimers und muss häufig umfangreich bearbeitet werden. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich den Rost von meinem Jaguar E-Type entfernt habe – es war schweißtreibend, aber unglaublich lohnend, als das blanke Metall wieder zum Vorschein kam. Zunächst sollte der gesamte Lack entfernt werden, um den Zustand des Blechs beurteilen zu können. Roststellen müssen vollständig entfernt und gegebenenfalls durch Neuteile ersetzt werden. Hier ist es wichtig zu beachten, dass Replikateile oft eine schlechtere Qualität besitzen als die originale Substanz. Daher ist es manchmal besser, vorhandene Blechteile zu restaurieren und anzupassen, anstatt sie komplett auszutauschen.
Spaltmaße, schlechte Übergänge von Karosserieteilen und falsche Keder sind häufige Fehler, die auch Laien schnell ins Auge fallen. Nur durch eine sorgfältige Vorarbeit der Karosserieteile kann ein entsprechend gutes Endergebnis erzielt werden. Für ein perfektes Ergebnis benötigen Sie einen fachkundigen Karosseriebaumeister. Mit seiner Erfahrung und den passenden Werkzeugen kann er Karosserieteile nachfertigen und anpassen.
Spachtel- und Schleifarbeiten bereiten die Karosserie auf die Lackierung vor. Die Lackierung selbst erfolgt in mehreren Schichten, beginnend mit einem Rostschutzprimer, gefolgt von der Grundierung, dem Basislack und dem Klarlack. Ein fehlerfreier Lack kann nur mit Hilfe einer professionellen Lackierkabine und Trocknungskammer gewährleistet werden. Für eine originalgetreue Restauration ist es hilfreich, wenn auch originale Farbmischungen genutzt werden. Ein Spezialist für Oldtimer-Lackierungen hat die Möglichkeit, diese herauszufinden und auch wieder herzustellen.
 

Elektrik

Die Elektrik eines Oldtimers kann oft problematisch sein, da Kabel und Anschlüsse im Laufe der Jahre korrodieren können. Eine vollständige Überprüfung und Erneuerung der Elektrik, inklusive der Beleuchtung und der Armaturen, ist daher notwendig. Dabei sollten alle Kabelstränge, Sicherungskästen und Steckverbindungen gründlich überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Es ist wichtig, Materialien zu verwenden, die für den Fahrzeugbau zugelassen sind, wie z.B. spezielle Kabel, Steckverbindungen und Halterungen.
Moderne Sicherungen und Relais können installiert werden, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, sollten jedoch stets im Einklang mit dem historischen Charakter des Fahrzeugs stehen. Häufige Fehler treten bei falsch bemessenen Kabelquerschnitten oder unzureichend dimensionierten Sicherungen auf. Sorgfältige Beschriftung der Kabel, sei es farblich oder schriftlich, ist ebenfalls entscheidend, da dies spätere Arbeiten und die Fehlersuche erheblich erleichtert.

 

Innenraum (Sattlerarbeiten, Cockpit, Feinmechanik)

Der Innenraum Ihres Oldtimers sollte ebenso viel Aufmerksamkeit erhalten wie die Technik. Sattlerarbeiten, wie das Neubeziehen der Sitze, Armaturenbretter und Türverkleidungen, tragen maßgeblich zur Authentizität und Wertsteigerung des Fahrzeugs bei. Eine sorgfältige Auswahl der Materialien, die dem Original so nah wie möglich kommen, ist dabei entscheidend. Qualitativ hochwertige Materialien sind besonders wichtig, um langfristig Freude am Fahrzeug zu gewährleisten. Hierbei gilt es, besonders auf Nähte und Übergänge zu achten, um ein makelloses Erscheinungsbild zu erzielen.
Auch das Cockpit sollte gründlich überarbeitet werden. Feinmechanische Arbeiten an Armaturen, Schaltern und Instrumenten runden die Restaurierung ab. Es ist wichtig, sowohl die Funktionalität als auch das ästhetische Erscheinungsbild zu berücksichtigen. Jegliches mechanische und elektronische Teil muss einwandfrei funktionieren. Beispielsweise darf der Tacho nicht schlagen, und die Mechanik der Sitze muss leichtgängig zu bedienen sein.
Bei einer Vollrestauration bietet es sich an, auch den Fahrzeugteppich und den Fahrzeughimmel zu überarbeiten bzw. auszutauschen, wenn die vorhandene Substanz dies erfordert. Dies trägt nicht nur zum Komfort bei, sondern vervollständigt auch das optische Gesamtbild des Innenraums.

 

Spezialanfertigungen und Zubehör

Manchmal sind Originalteile schwer zu finden oder gar nicht mehr verfügbar. In solchen Fällen sind Spezialanfertigungen notwendig. Diese sollten jedoch stets im Einklang mit dem Originaldesign stehen, um den historischen Wert des Oldtimers zu bewahren. Je älter und seltener das Fahrzeug, desto schwieriger wird es, passende Teile zu finden. Gleichzeitig wird die Technik oft simpler, was die Reproduktion erleichtert.
Maßanfertigungen von Kleinteilen wie Griffen, Zierleisten oder speziellen Karosserieteilen können gut reproduziert werden. Spezialisierte Unternehmen sind in der Lage, auch Buchsen, Achsteile und Feinmechanik herzustellen. Diese Spezialanfertigungen können zudem individuelle Wünsche des Besitzers berücksichtigen, wie maßgefertigte Lenkräder, spezielle Felgen oder individuelle Zierleisten.
Hierbei ist es wichtig, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, der die historischen Vorgaben respektiert und gleichzeitig moderne Fertigungstechniken nutzt. Dies stellt sicher, dass die Spezialanfertigungen nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend sind, sondern auch den historischen Wert und die Authentizität des Fahrzeugs bewahren.

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Was kostet eine Oldtimer-Restauration?

Die Kosten für eine Oldtimer-Restauration können stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab, wie dem Zustand des Fahrzeugs, der Verfügbarkeit von Ersatzteilen und dem Umfang der Arbeiten. Im Durchschnitt können die Kosten zwischen 10.000 und 50.000 Euro liegen. Eine detaillierte Kostenaufstellung und eine klare Absprache mit der Werkstatt sind unerlässlich. Es empfiehlt sich, einen Puffer für unvorhergesehene Kosten einzuplanen, da während der Restauration oft versteckte Mängel zutage treten.

Oldtimer selbst restaurieren oder doch zu einer Restaurations-Werkstatt?

Die Frage, ob man einen Oldtimer selbst restaurieren sollte oder dies einer spezialisierten Werkstatt überlässt, hängt von den eigenen Fähigkeiten, der verfügbaren Zeit und den finanziellen Mitteln ab. Wer Freude am Schrauben hat und über das nötige Wissen verfügt, kann viele Arbeiten selbst durchführen. Allerdings erfordert dies auch eine gut ausgestattete Werkstatt und viel Geduld.

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Oldtimer selbst restaurieren – Anleitung & Tipps

1. Vorbereitung zur Oldtimer-Restauration

Eine gründliche Planung bei der Oldtimer Instandsetzung ist der erste Schritt. Erstellen Sie eine detaillierte Liste der notwendigen Arbeiten und besorgen Sie sich alle erforderlichen Werkzeuge und Ersatzteile. Eine umfassende Dokumentation des Ist-Zustands durch Fotos und Notizen hilft, den Überblick zu behalten und den Wiederaufbau zu erleichtern.

2. Rost entfernen

Rost ist der größte Feind eines jeden Oldtimers. Verwenden Sie Drahtbürsten, Schleifpapier oder spezielle Rostentferner, um den Rost gründlich zu beseitigen. Bei großflächigem Rostbefall kann der Einsatz eines Sandstrahlers sinnvoll sein. Rostumwandler und Rostschutzprimer verhindern ein erneutes Auftreten von Rost.

  • Wichtig: Achten Sie unbedingt darauf, je nach Material entweder eine Stahlbürste oder eine Edelstahlbürste zu verwenden, da sonst Rostflecken entstehen können.

3. Lack entfernen

Der alte Lack muss vollständig entfernt werden, bevor eine neue Lackierung aufgetragen werden kann. Dies kann durch Abschleifen oder chemische Abbeizer erfolgen. Achten Sie darauf, die Arbeitsumgebung gut zu belüften und geeignete Schutzkleidung zu tragen. Um den Lack selbst an schwer zugänglichen Stellen entfernen zu können, ist der Einsatz eines Schleifvlieses für die manuelle Bearbeitung empfehlenswert. Dies bietet außerdem den Vorteil einer präziseren und feineren Bearbeitung.

4. Fette entfernen

Alle Teile sollten gründlich von Fett und Schmutz befreit werden. Beginnen Sie damit, den gesamten Staub sorgfältig mit Druckluft zu entfernen. Anschließend müssen alle Oberflächen von Öl, Fett, Wachs, Silikon und anderen Verunreinigungen befreit werden, da diese Stoffe beim Lackieren erhebliche Haftungsprobleme und sichtbare Mängel verursachen können. Hierfür empfiehlt es sich, einen speziellen Silikonentferner zu verwenden und mit großer Sorgfalt vorzugehen. Eine gründliche Entfettung ist besonders wichtig, um die Haftung des neuen Lacks sicherzustellen.

5. Abkleben und Lackieren

Vor dem Lackieren müssen alle nicht zu lackierenden Teile sorgfältig abgeklebt oder abmontiert werden. Die Lackierung erfolgt in mehreren Schichten und sollte möglichst in einer staubfreien Umgebung durchgeführt werden. Eine professionelle Lackierkabine ist ideal, da sie optimale Bedingungen für ein perfektes Finish bietet.

Vorbereitung der Lackierung

Beginnen Sie mit der Grundierung, die als Schutz gegen Rost und zur Auffüllung kleinerer Kratzer dient. Tragen Sie die Grundierung zunächst an den Ecken und Kanten auf und arbeiten Sie sich dann in gleichmäßigen, waagerechten und überlappenden Bewegungen über die größeren Flächen. Dabei sollte die Grundierung weder zu dick noch zu dünn aufgetragen werden. Bis zu drei Schichten Grundierfüller sind ideal, wobei zwischen den Schichten jeweils 10 Minuten Ablüftzeit eingehalten werden sollten. Nach einer ausreichenden Trocknungszeit von mindestens 90 Minuten sollte die Grundierung angeschliffen werden, um eine optimale Basis für den Decklack zu schaffen. Verwenden Sie hierfür feine Schleifblätter ab Körnung 240 für schwer zugängliche Stellen und ab Körnung 400 für größere Flächen mit einem Exzenterschleifer.

Lackierung

Für den Decklack ist es wichtig, diesen gründlich umzurühren, um eine gleichmäßige Verteilung der Pigmente sicherzustellen. Beginnen Sie wie bei der Grundierung mit den Ecken und Kanten, bevor Sie zu den größeren Flächen übergehen. Arbeiten Sie in gleichmäßigen, waagerechten und überlappenden Bewegungen, wobei der Lack nicht zu dick und nicht zu dünn aufgetragen werden sollte. Der erste Durchgang muss noch nicht deckend sein, der zweite Durchgang sollte jedoch eine deckende Schicht ergeben. Zwischen den Spritzgängen lassen Sie den Lack etwa 10 Minuten ablüften. Nach Abschluss der Lackierung sollte der Lack über Nacht vollständig trocknen.

Technische Details und Tipps

Die Lackierpistole sollte immer im rechten Winkel zur Oberfläche gehalten werden, mit einem idealen Sprühabstand von 15–20 cm. Über Ränder hinaus zu sprühen gewährleistet eine gleichmäßige Beschichtung. Die Düsengröße der Pistole sollte für Grundierung zwischen 1,4–1,8 mm und für Decklack zwischen 1,3–1,4 mm liegen, bei einem gleichmäßigen Druck von 3–4 bar. Tragen Sie während der gesamten Arbeiten Handschuhe, um Fettspuren und Handabdrücke auf der Karosserie zu vermeiden.

6. Abgebaute Teile montieren

Nach der Lackierung können die zuvor abgebauten Teile wieder montiert werden. Hierbei ist Präzision und Geduld gefragt. Alle Schrauben und Verbindungen sollten sorgfältig angezogen und auf ihre Funktion überprüft werden.

7. Chromleisten auffrischen

Chromteile verleihen dem Oldtimer seinen besonderen Glanz. Reinigen und polieren Sie diese sorgfältig, um ein makelloses Ergebnis zu erzielen. Spezielle Chrompolituren und -versiegelungen schützen die Teile vor Korrosion und erhalten den Glanz.

Fazit zur Oldtimer-Restauration

Eine Oldtimer-Restauration erfordert viel Zeit, Wissen und Hingabe. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es nichts Befriedigenderes gibt, als den ersten Ausflug mit einem frisch restaurierten Jaguar E-Type zu machen und die bewundernden Blicke auf sich zu ziehen. Ob Sie die Oldtimer Aufbereitung selbst in Angriff nehmen oder eine spezialisierte Werkstatt beauftragen, hängt von Ihren persönlichen Fähigkeiten und Ressourcen ab. Mit der richtigen Herangehensweise und viel Liebe zum Detail wird Ihr Oldtimer jedoch bald wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Die Oldtimer-Restauration ist ein anspruchsvolles, aber äußerst lohnendes Projekt. Mit den richtigen Tipps und einer sorgfältigen Planung können Sie Ihren Klassiker wieder auf die Straße bringen und viele bewundernde Blicke auf sich ziehen.

Rainer Peukert, Oldtimer-Experte bei Hiscox

Autor: Rainer Peukert, Oldtimer-Experte bei Hiscox

hat sich schon in jungen Jahren in die Technik und das Design von Oldtimern verliebt – vor allem in die Schätze der Vorkriegszeit. Für Hiscox ist er auf vielen Events der Szene unterwegs!

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