Wie erhalte ich ein H-Kennzeichen? Welche Kriterien gibt es?
Aktuell sind 1,1 Prozent der Autos in Deutschland mit einem H-Kennzeichen zugelassen. Die beliebtesten Modelle mit H-Kennzeichen sind der Mercedes W123, der VW Käfer und der VW Bus sowie der Mercedes SL. Doch welche Kriterien bestehen für die Vergabe eines H-Kennzeichens?
Seit 2007 gilt: Das Fahrzeug muss vor mehr als 30 Jahren zum ersten Mal zugelassen worden sein – hier gilt der Monat der Erstzulassung des Oldtimers. Außerdem sollte das Fahrzeug möglichst im Originalzustand erhalten oder fachmännisch restauriert worden sein. Somit wird anerkannt, dass es zur „Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes“ dient. Über eine bestandene Hauptuntersuchung hinaus wird eine Gutachter-Abnahme benötigt, die das Fahrzeug als Oldtimer einstuft.
Ist ein Oldtimer-Gutachten Voraussetzung für ein H-Kennzeichen?
Zwingende Voraussetzung für den Erhalt eines H-Kennzeichens ist die Abnahme des Fahrzeugs nach §23 StVZO. Dies wird von anerkannten, sachverständigen Personen, Prüfern, oder Prüfingenieuren in den Prüfstellen von TÜV, Dekra, GTÜ und KÜS durchgeführt. Dabei werden folgende Faktoren beurteilt: der Gesamtzustand, der technische Zustand, die optische Erscheinung und die Originalität. Auch (Tuning-)Umbauten können anerkannt werden, sollten sie zeitgenössisch und inhaltlich korrekt sein; beispielsweise ist eine Abnahme eines Käfers mit Porsche-Armaturen nicht möglich, wohl aber mit Armaturen von einem anderen Käfer-Modell. Die Kosten für ein solches Gutachten variieren zwischen 80 und 200 Euro.
Welche Vorteile bringt das H-Kennzeichen und wie hoch sind die Kosten?
Für Oldtimer mit H-Kennzeichen beträgt der jährliche Steuersatz pauschal 191,73 Euro. Dies ist in der Regel (allerdings mit Ausnahmen) deutlich niedriger als der reguläre Steuersatz, so lassen sich einige Hundert Euro im Jahr sparen. Bei Verwendung des H-Kennzeichens gibt es keine Einschränkungen für Fahrten ins Ausland. Auch die gewerbliche Nutzung von Oldtimern mit H-Kennzeichen ist möglich. Außerdem dürfen Umweltzonen wegen einer generellen Ausnahmegenehmigung ohne Plaketten befahren werden. Eine Kilometerbegrenzung gibt es ebenfalls nicht. Also gibt es für einen Oldtimer insgesamt keine Einschränkung im Betrieb mit einem H-Kennzeichen.
Tipp: Mehr zu den Vor- und Nachteilen vom Oldtimer H-Kennzeichen erfahren Sie in unserem Expertentalk: