1957 gründete der italienische Rennfahrer Graf Lurani die „Formel Junior“ als Rennserie zur Ausbildung von Nachwuchspiloten. Ihren Weg nach Deutschland fand diese Rennserie 1959 durch die Initiative von Graf Berghe von Trips.
Im Formel-Junior-Rennzirkus tummelte sich seit 1958 auch der Berchtesgadener DKW-Händler Alfred Hartmann.
Er hatte seiner Nonntal-Garage nicht nur einen „Spezialbetrieb für Zweitakt-Hochleistungsmotoren“ angegliedert, sondern auch die „Scuderia Hartmann Berchtesgaden“ gegründet. Ein Mittel zur Kundenbindung, mit dem er seinen Wettbewerbern einen Schritt voraus war!
Die ersten Hartmann-Formel-Junior-Wagen folgten dem typischen DKW-Konzept:
Motor vor, Getriebe hinter der angetriebenen Vorderachse. Vorder- und Hinterachse entstammten mitsamt der Querblattfeder dem AU 1000. Der auf 1.100 ccm aufgebohrte 1000-SP-Motor leistete kurzfristig 95,6 PS. Solch eine extreme Leistungssteigerung ging auf Kosten der Lebensdauer; alle weiteren Motoren behielten daher den Hubraum des Serientriebwerks bei.
Im Frühjahr 1960 überarbeitete Alfred Hartmann seinen Rennwagen vollständig – erkennbar vor allem am 180 Grad gedrehten Motor-Getriebeblock. Der Umbau ermöglichte einen flacheren Fahrzeugbug, der sich in einem cw-Wert von 0,35 niederschlug.
In den Jahren 1960 und 1961 entstanden in der neuen Rennwerkstatt, einem angemieteten Bunker, 13 Exemplare der zweiten Ausführung. Mindestens fünf Fahrzeuge davon wurden damals an den Rennstall des jugoslawischen Staatschefs Tito geliefert.