Soviel zur Theorie. Doch wie hoch soll Ihr Werbebudget sein? Auf diese Frage gibt es leider keine pauschale Antwort. Denn: Das kommt ganz auf Ihre Branche an. Machen Sie sich im Vorfeld schlau, wie viel in Ihrer Branche im Schnitt für Werbung und Marketing ausgegeben wird. Damit haben Sie einen guten Richtwert.
Dabei gilt: Ihr Marketingetat sollte später möglichst genau definiert sein, aber immer noch Spielraum zulassen. Der Grund: Vor allem als Existenzgründer – aber auch als Selbstständiger – müssen Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen erst noch bekannt machen. Und das kostet Geld. Hier am falschen Ende zu sparen, kann nach hinten losgehen.
Um Ihr Marketingbudget festzulegen, gibt es verschiedene Methoden. Ein kurzer Check:
Zielorientierte Methode:
Bei dieser Methode orientieren Sie sich an den Marketingzielen, die Sie festgelegt haben und berechnen, wie viel Geld Sie einsetzen müssen, um diese zu erreichen. In Ihre Kalkulation fallen dabei alle Werbekosten – von der Planung über die Gestaltung bis hin zum Versand. Tipp: Planen Sie auch Rücklagen mit ein für unvorhergesehene Ausgaben. Das erspart Ihnen böse Überraschungen.
Ihr Vorteil: Die zielorientierte Methode sorgt dafür, dass Sie sich auch bei der Marketingbudget-Planung nochmal mit Ihren Marketingzielen auseinandersetzen. So zeigt sich ganz schnell, ob diese realistisch sind.
Umsatzbezogene Methode:
Hierbei orientieren Sie sich an Ihrem Umsatz und Gewinn des Vorjahres – und setzen Ihr Marketingbudget dazu ins Verhältnis. Das bedeutet konkret: Sie legen einen bestimmten Prozentsatz von Ihrem Vorjahresgewinn als Marketingetat fest – zum Beispiel zwischen 2,5 und 4,5 Prozent. Deshalb eignet sich die Methode eher für Selbstständige, die schon Erfahrung gesammelt haben, als für Gründer, die komplett neu auf dem Markt sind.
Natürlich ist die Rechnung, wie viel Sie von Ihrem Vorjahresgewinn abzwacken können, umso schwerer, je näher Sie an der Nullgrenze arbeiten – also wenn sich Kosten und Einnahmen in etwa die Waage halten. Insbesondere, weil Sie noch nicht wissen, ob Ihr Umsatz im kommenden Jahr genauso hoch ausfällt.
Ihr Vorteil: Wenn Sie Ihr Marketingbudget ins Verhältnis zu Ihrem Umsatz setzen, sorgt das dafür, dass Sie sich bei Ihrem Werbeetat nicht übernehmen. Denn so nutzen Sie nur die finanziellen Mittel, die Sie tatsächlich haben. Tipp: Wer neu am Markt startet, sollte in der Regel vor allem für die Kommunikationspolitik einen höheren Etat einplanen.
Konkurrenzorientierte Methode:
Bei dieser Variante orientieren Sie sich an den Werbeausgaben Ihres stärksten Konkurrenten und setzen Ihr eigenes Marketingbudget genauso hoch oder sogar höher an.
Ihr Vorteil: Werbetechnisch gesehen, ziehen Sie mit Ihrem Konkurrenten zumindest gleich. Allerdings ist es nicht einfach, dessen Budget richtig einzuschätzen. Außerdem bedeutet ein solches Marketingbudget noch lange nicht, dass die Werbung auch die gewünschten Erfolge bringt. Denken Sie besser an Ihre Zielgruppe und deren Bedürfnisse als an Ihre Konkurrenz, wenn Sie kalkulieren.
Fazit: Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Sie Ihr Marketingbudget festlegen. Egal, welche davon Sie wählen: Achten Sie darauf, dass Ihre Ausgaben gedeckt sind. Für erfolgreiches Marketing, das Sie sich leisten können.